Karel Vondrásek
Sowjetisches Kulturmodell und das tschechische Theater 1945-1968, Teil I
Zum Spannungsverhältnis zwischen tschechoslowakischer Kulturpolitik und tschechischem Theater (Analyse)
Dokumente und Analysen zur russischen und sowjetischen Kultur, Bd. 14/I; 1999; 569 pages
ISSN 1432-3311
ISBN 978-3-89733-028-3
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bot sich der tschechischen Kultur nach 1918 zum zweiten Mal in ihrer Geschichte die Gelegenheit, sich vom jahrhundertelang dominierenden deutschen Einfluß zu emanzipieren. Kultur und Politik wurden dabei von einer bereits während des Krieges einsetzenden panslavistischen Welle getragen. Die Gefahr der Umwandlung der noch funktionierenden Demokratie in eine totalitäre Gesellschaftsordnung nach sowjetischem Vorbild und die damit verbundene neue Abhängigkeit wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit nur von einigen wenigen Skeptikern wahrgenommen. Das Theater bietet sich als traditioneller Identifikationsort der tschechischen Nation wie auch als Schnittpunkt verschiedener Kunstgattungen für die Untersuchung der Sowjetisierung der tschechischen Kultur an. Dies hebt jedoch keineswegs auf eine umfassende historische Darstellung des tschechischen Theaterwesens ab, sondern vielmehr auf die Analyse des vielleicht einflussreichsten Prozesses, nämlich die strukturelle Umstellung des tschechischen Theaters auf das sowjetische Modell und seine Folgen.
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