Christoph Wand
Journalistische Nationalkultur und Erfolg in Spezialmärkten
Fallstudie zum Für und Wider von Titel- und Konzeptexporten in Europa
am Beispiel des britischen Männermagazins "Loaded"
Arbeitshefte Internationaler Journalismus, Vol. 2003/2
2003; 43 pages; (DIN A4)
ISSN 1619-8360
ISBN 978-3-89733-090-0
Die Zeitschriftenmärkte in Europa werden über Zielgruppen erschlossen; diese sind nach praktisch erprobter Lehre identisch mit bestimmbaren Nachfragesegmenten in eng umrissenen Konsumgüter- oder Dienstleistungsmärkten, in denen durch Werbeaufwand Absatzchancen gefördert werden sollen.
Die vorliegende Studie zeigt, dass es offenbar zu dieser Regel bemerkenswerte Ausnahmen gibt.
So wurde der Markt der Männermagazine in Großbritannien wurde 1994 von Loaded" revolutioniert. Verkauften zuvor die erfolgreichsten Männermagazine etwa 100.000 Exemplare im Monat, steigerte Loaded seine Auflage innerhalb von vier Jahren auf über eine halbe Million. Auch inhaltlich setzte Loaded neue Maßstäbe.
Auf der Suche nach den Hintergründen für derartige Ausnahmen stößt man auf neue Elemente konstruierter Teilkulturen", die mit und durch Medienangebote leben.
Dem Journalismus wächst in solchen Fällen, so auch in dem hier untersuchten, eine unvorhergesehene Rolle zu, die eines kulturellen Animateurs. Damit machen Fälle wie der hier untersuchte u. a. deutlich, wie sehr die ökonomisch immer wichtiger werdenden Unterhaltungsformate in der Entwicklung der Medien- und Informationssysteme der modernen industriellen Gesellschaften westlichen Typs überlieferte Grundlagen des Journalismus auf Dauer in Frage stellen.