Wolfgang Ommerborn
Zwischen Sakralem und Säkularem
Bedeutung und Entwicklung religiöser Begriffe und Praktiken in China bis zur Han-Zeit
edition cathay, Vol 61
2012; 397 pages
ISSN 0946-2325
ISBN 978-3-89733-268-3
In diesem Buch werden Begriffe und Praktiken untersucht, die dem Kontext des religiösen Denkens und Handelns in der chinesischen Geschichte zugeordnet werden können. Zeitlich bildet die Phase von der Shang-Dynastie (trad. 16.-11. Jh. v.u.Z.) bis zur Han-Dynastie (206 v.u.Z.-220) den Schwerpunkt. Es wird aber auch versucht, Verbindungen der entsprechenden Traditionen bis in das Neolithikum zurückzuverfolgen. Auffällig ist, dass in diesen Traditionen eine deutliche Unterscheidung zwischen dem „Sakralen“ und „Säkularen“ häufig nicht auszumachen ist, die Übergänge zwischen religiösen und weltlichen Vorstellungen und Handlungen also fließend sind. Hinzu kommt, dass in der traditionellen chinesischen Kultur ein allgemeiner Terminus fehlt, der unserem heutigen westlichen Begriff „Religion“ entsprechen könnte, worauf in diesem Buch ebenfalls eingegangen wird. Um den Gegenstand „Chinesische Religion“ fassbarer zu machen, nimmt der Verfasser den im alten China offensichtlich vorhandenen Glauben an die Existenz übernatürlicher Wesen als ein grundlegendes Kriterium. Fokussiert werden darum Vorstellungen, Haltungen und Beziehungen der Menschen gegenüber diesen übernatürlichen Wesen. Aufgrund der hierfür besseren Quellenlage handelt es sich bei den entsprechenden Akteuren vor allem um Herrscher, Mitglieder der Herrscherfamilie, aber auch um Spezialisten wie Schamanen/innen sowie Gelehrte und philosophische Denker. In dem Zusammenhang werden einige für den Glauben an die übernatürlichen Wesen und die Ausübung religiöser Praktiken verwendete zentrale Begriffe und Konzepte und deren Schwanken zwischen sakralen und religiösen Bedeutungen exemplarisch behandelt.
Zwischen Sakralem und Säkularem
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